Lehrgang in Griechenland zu Vegetationsbränden
Im Rahmen eines von der EU geförderten Exchange of Experts Programm im Bereich Vegetationsbrandbekämpfung durften 15 Feuerwehrleute aus Baden-Württemberg unter der Führung des Innenministeriums und der Landesfeuerwehrschule vom 15.07 bis 31.07.2022 an einem besonderen Lehrgang in Griechenland teilnehmen.
Von Gärtringen durften 5 Kameraden die griechische Taktik bei Vegetationsbrände erlenen. Wir wurden auf dem Peloponnes auf einer Feuerwache für Vegetationsbrände eingesetzt. In der einsatzfreien Zeit konnten wir uns nicht nur mit dortigen Feuerwehrleuten unterhalten, sondern bekamen von unseren griechischen Liaison Officers theoretisches und praktisches Fachwissen sowie Vorgehensweisen der Vegetationsbrandbekämpfung vermittelt.
Auch wenn uns in der Theorie das eine oder andere sehr bekannt vorkam, konnten wir in der Praxis viel neues Wissen erwerben. Die griechischen Feuerwehrleute legen ihr Schläuche zu Schlauchpaketen, kuppeln sie zusammen und legen sich das Schlauchpaket auf die Schulter, um schneller durch das Gelände zu kommen. Wenn Schläuche verlängert werden, wird nicht wie bei uns Wasser halt gegeben, sondern der Schlauch abgeknickt, verlängert und weiter geht es. Der Erfolg der griechischen Feuerwehrleute liegt in der Geschwindigkeit mit der sie sich zur Feuerfront vorkämpfen und eine Ausbreitung erfolgreich eindämmen. Sollte die Feuerfront zu heiß und die Flammen zu hoch sein, werden hier Hubschrauber und Löschflugzeuge eingesetzt.
Bei mehreren realen Waldbränden konnten wir das erlernte Wissen umsetzen. Es war schon sehr beeindruckend als die Löschflugzeuge und Hubschrauber über unsere Köpfe hinwegflogen und ihr Wasser abgaben. Die Wälder und das Gelände kann man nicht mit dem vergleichen, was wir in Deutschland kennen. Die Bäume sind in der Regel nicht so hoch und es gibt sehr viel Gestrüpp, Büsche und hohes Gras. Aufgrund des Sommers ist es sehr heiß, alles ist sehr trocken und sehr leicht brennbar. Zudem ist das Gelände sehr hügelig, sodass wir nur im Team den Brandherd erreichen konnten. Bei einem Brand in der Nähe von Olympia mussten wir nicht nur ein Dorf vor den Flammen schützen, sondern waren auch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.
Wir waren das deutsche Team in Olympia und unserer Liaison Officer waren von unserem Engagement und Motivation sehr begeistert. Wir lernten den Begriff Nachlöscharbeiten ganz neu kennen. Es gab viele wirklich sehr viele kleinere und größere Glutnester und Brandherde. In einem Fall hat sich der Brand wieder entfacht, sodass wir kurzzeitig mit meterhohen Flammen beschäftigt waren. Diese Stelle sollte uns noch eine Weile mit ständigem Aufflammen von Brandnestern beschäftigten. Abends ging es dann müde und erschöpft aber zufrieden ins Hotel zurück.
Die Erfahrungen, die wie dort gemacht haben, werden wir nicht so schnell vergessen.