: Gemeinde Gärtringen

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Sonderausstellung am Sonntag, 2. Juli im Feuerwehrhaus

Was haben ein tüchtiger römischer Geschäftsmann, Florian von Lorch und Schiller gemeinsam?

Die Feuerwehr? Ja genau wenn du mehr über die Geschichte der Feuerwehr und die freiwwillige Feuerwehr Gärtringen erfahren willst dann schau doch einfach im Feuerwehrhaus vorbei und finde auf Bildern, Postern und Filmen heraus wie die Feuerwehr früher funktioniert hat.

Weißt du wann die Feuerwehr Gärtringen das erste mal erwähnt wurde. Eine übersichtliche Chronik mit Bildern gibt dir einen Einblick in mehrere Hundert Jahre Feuerwehr Gärtringen

Die Geschichte der Feuerwehr Gärtringen

Die erste Nachricht, die örtliche Einrichtungen auf dem Gebiet des Feuerlöschwesens in Gärtringen erwähnt, stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts und ist in der Chronik von Vogt Hess zu finden. Hier heißt es, 1689 habe Johannes von Hiller der Gemeinde Gärtringen 15 Gulden zum Kauf einer Feuerspritze „verehrt“, Später besaß man eine große Spritze und mehrere Handfeuerspritzen. Die Besorgung der Spritzen oblag vier „Inspektoren“, diese waren die Vorläufer der späteren Spritzenmeister beziehungsweise der heutigen Maschinisten. Das Wasser brachte man in Eimern aus nahegelegenen Brunnen, Quellen oder Teichen zu den Feuerspritzen.
Meisterte die Löschmannschaft das ausgebrochene Feuer mit den Spritzen nicht, so griff sie zu den sogenannten „Feuerhaken“ und riss damit die dem Brandherd am nächsten liegenden Gebäude ein. Dadurch entstanden Schneisen, die das Feuer nicht überschreiten konnte. Ein „Feuerwagen“ mit Leitern diente zum Transport der Ausrüstung.

1754/55 besaß die Gemeinde eine Feuerspritze, vier Handspritzen, einen Feuerwagen, zwei Feuerleitern, vierzig „Feuereimer“ und drei Feuerhaken. Dazu kamen noch die in der Verwahrung der Bürger befindlichen Feuereimer, sogenannte „Bürgereimer“. Die Löschmannschaft, welche sich der hier angeführten Geräte bediente, war die gesamte Einwohnerschaft selbst. Kranke, Gebrechliche, Alte und Kinder waren vom Dienst ausgenommen. Die Männer, vor allem die Ledigen, verrichteten die schwierigen und gefahrvolleren Aufgaben; sie arbeiteten an den Spritzen, betraten zw. bestiegen die brennenden Häuser und versuchten zu retten, was noch zu retten war. Die Frauen sowie die restlichen Männer trugen in Kübeln, Feuereimern und „Butten“, das erforderliche Wasser herbei. Die Männer waren in sogenannten „Feurrotten“ eingeteilt.

Auswärtige Brandhilfe leisteten die einzelnen Rotten abwechslungsweise in einer bestimmten Reihenfolge. Einen gewissen Anreiz boten die Prämien, welche die Gemeinde dabei den mit dem Transport bemühten Fuhrleuten zukommen ließ.

Besondere örtliche, von den Gemeinden erlassene „Feuerlöschordnungen“ regelten die Tätigkeit der Einwohnerschaft bei Brandfällen und fassten einzelne Bestimmungen zu einem einheitlichen Ganzen zusammen. Schon im 18. Jahrhundert gab es in Gärtringen eine „regulierte Feuerordnung“; sie wird 1766 anlässlich der Brandhilfe erwähnt, welche Gärtringen bei der Feuersbrunst in Deckenpfronn leistete.

Eine noch heute erhaltene Ordnung vom 9. Mai 1853 gibt einen guten Überblick über den Stand des Feuerlöschwesens in Gärtringen, also kurz vor der Gründung einer freiwilligen Feuerwehr. Es werden allgemeine und besondere Bestimmungen gegeben, die letzteren gliedern sich wiederum in Vorschriften, die zu beachten sind,

  1. Wenn es in der Gemeinde brennt
  2. In „Vorsichtsmaßregeln“ nach gelöschtem Brand
  3. In Löschanstalten bei Feuersbrünsten im Amt und in der Nachbarschaft

Die Löschordnung lässt erkennen, dass bereits eine Spritzen-, Butten- und Rettungsmannschaft bestand. Einige Männer und Zimmerleute aus jeder Rotte handhabten die Feuerleitern und Feuerhaken. Mit der Zeit wurde das Bedürfnis nach einer richtig organisierten und gut eingeübten Feuerlöschmannschaft immer dringender. Man musste auf eine kleinere Gruppe interessierter und für diesen Zweck besonders geeigneter Männer zurückgreifen.

So erfolgte 1873 die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr für die Gemeinde Gärtringen.

Das „freiwillige Feuerwehrcorps“ bestand zunächst aus etwa 50 Mitgliedern. Diese setzten sich wie folgt zusammen:

  1. Kommandant, Stellvertreter, Adjutant (der zugleich Schriftführer und Kassier ist), Hornist
  2. sowie in die vier Züge der Steiger, Retter, Spritzenmannschaft und Wasserzubringer, die jeweils ihren Anführern und Obmännern unterstellt waren. Neben dieser organisierten „Freiwilligen Feuerwehr“ gab es immer noch eine „nicht organisierte Löschmannschaft“.

Wer nämlich nicht in die Freiwillige Feuerwehr eintrat, war nach wie vor zu den Dienstleistungen nach der „allgemeinen Feuerlöschordnung“ von 1853 verpflichtet. Die Dienstverpflichteten standen während ihrer Hilfeleistung bei hiesigen oder auswärtigen Brandfällen unter dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr. Die Verwaltung allgemeiner Angelegenheiten besorgte nun ein Verwaltungsrat und die Feuerwehr erhielt auch eine eigene Kasse. Später kam zu den hier genannten Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr noch eine „Schlauchmannschaft“ hinzu.

Die Aufstellung einer Freiwilligen Feuerwehr machte 1878/79 eine Neufassung der Feuerlöschordnung notwendig. Ungefähr gleichzeitig mit der Lokalfeuerlöschordnung entstand am 2. November 1878 eine neue Bezirksfeuerlöschordnung für das gesamte Oberamt Herrenberg. Sie befasste sich auch mit den Verhältnissen der Gemeinden. Gärtringen durfte in Herrenberg, Ehningen, Nufringen und Rohrau um Brandhilfe bitten und leistete bei Bedarf Hilfe in Herrenberg, Affstätt, Nufringen und Rohrau.

Als die Landesfeuerlöschordnung vom 7. Juni 1886 allgemein die Bildung örtlicher Feuerwehren anordnete, welche als Freiwillige, Berufs- und Pflichtfeuerwehren, aber auch als gemischte (Pflicht- und Freiwillige) Feuerwehr gegründet werden konnten, ging man in Gärtringen daran, aus der organisierten Freiwilligen Feuerwehr und der nicht organisierten, pflichtmäßig eingeteilten Mannschaft eine einheitliche, entsprechend ausgerüstete Feuerwehr zu bilden. Nach der neue Lokalfeuerlöschordnung von 1887 oblag der persönliche Lösch- und Rettungsdienst jetzt einem „gemischten Feuerwehrcorps“, der sich aus einem Stab (den Kommandanten, seinem Stellvertreter, drei Hornisten, zwei Trommlern) und zehn Zügen bei einer Gesamtstärke von 221 Mann zusammensetzte.

Davon stellte die Freiwillige Feuerwehr Zug I, II, III und VIII mit zusammen 100 Mann, die Pflichtfeuerwehr die Züge IV bis VII, IX und X mit zusammen 121 Mann. Die Freiwillige Feuerwehr hatte Steiger, Retter, Schlauchleger zwei Spritzenmannschaften und eine Hydrantenabteilung, denn die Wasserversorgung der Gemeinde war damals außer durch Brunnen auch schon durch eine kleinere Wasserleitung mit „eisernem“ Röhrenstrang und vier Hydranten sichergestellt.

Der Pflichtfeuerwehr oblag das Geschäft des Wassertragens, ferner stellte sie noch weitere Spritzenmannschaften sowie eine neu ins Leben gerufene Flüchtungs- und Wachmannschaft für die geretteten Einrichtungsgegenstände aus Häusern.

Kommandant und Feuerwehrführer wurden durch die Mannschaften gewählt. Verwaltungsrat und Geräteverwaltung hatten nun ihren festen Wirkungskreis. Als Magazin diente das Spritzenlokal des Rathauses. Die wichtigsten Ausrüstungsstücke waren eine Patentsaugfeuerspritze von Heinrich Kurtz in Stuttgart Baujahr 1894 und eine vierrädrige zweistrahlige Feuerspritze mit „fortlaufendem Strahl“, jedoch ohne Saugvorrichtung.

Anfang der 90er Jahre wurde diese Spritze von den Aktiven der Wehr mit großem Aufwand restauriert und steht heute als Schmuckstück im Eingang des Gerätehauses. Zusätzlich besaß die Feuerwehr eine vierrädrige Fahrspritze, das heißt eine gewöhnliche „Stoßspritze“ nach altem System. Um die Wehr einsatzfähig zu halten, wurden regelmäßige Übungen durchgeführt.

Die nicht eingeteilten Ortseinwohner mussten jetzt bei Ausbruch eines Brandes nur noch auf besondere Anforderung bei den Löscharbeiten mitwirken. Es gab Hand- und Spannfrondienste der Einwohner zum Abräumen des Brandplatzes

Ein im Februar 1902 aufgestellter Nachtrag regelte das Verfahren bei Waldbränden. Größere Veränderungen gab es aber erst, als 1904 eine modernere Hochdruckwasserversorgung in Gärtringen errichtet wurde. Ihre Verteilungsrohre speisten 56 Hydranten im Ortsgebiet, dadurch benötigte man jetzt weniger Spritzen zum Löschen eines Brandes.

Die Gemeinde behielt außer der 1894 neu angeschafften zweistrahligen Feuerspritze nur noch die ältere Patentsaugfeuerspritze als Reserve. Wichtiger waren jetzt drei Hydrantenwagen- und nicht weniger als fünf Züge der Pflichtmannschaft konnten aufgelöst werden. Es handelte sich um die Bedienungs- bzw. Ablösungsmannschaft der bisherigen zweiten und dritten Spritze und um die „Buttenmannschaft.“

Die neu gegliederte Feuerwehr hatte 1904/05 noch eine Gesamtstärke von 142 Mann, die in fünf Zügen eingeteilt waren, nämlich:

  1. Zug: Steiger, Retter und Schlauchleger
  2. Zug: Spritzenmannschaft
  3. Zug Ablösungsmannschaft zur Spritze
  4. Zug: Hydrantenmannschaft
  5. Zug: Flüchtungsmannschaft.

Davon stellte die Freiwillige Feuerwehr den I., II. und IV. Zug, die Pflichtfeuerwehr den III. und V. Zug. Eine neue Lokalfeuerlöschordnung verarbeitete 1908 diese Neuerungen.

Zeit verging, und es kamen die großen Kriege, zunächst der Erste Weltkrieg. Da alle wehrfähigen Männer damals einrückten, führte die Feuerwehr nur noch ein kümmerliches Dasein. Während zum Beispiel im Juni 1914 noch 126 Mann an den Übungen teilnahmen, vermochte die Gärtringer Wehr im Juni 1918 nur noch 41 Mann aufzubieten. Überörtliche Verflechtungen wurden immer wichtiger.

Bei den Übungen der zwanziger Jahre wirkte bereits die große Daimler-Motorspritze von Sindelfingen mit. So konnte man den Mannschaftsstand weiter reduzieren. Demzufolge beschloss der Gemeinderat am 31. Mai 1930, noch im selben Jahr statt der gemischten eine (rein) Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Die Verwaltung arbeitete eine entsprechende Satzung aus, und am 17. Juli 1930 fand die Gründungsversammlung im oberen Schulhaus statt. 80 Anwesende trugen sich sofort in die ausgelegten Mannschaftslisten ein, und bereits am 20. Juli konnten die Wahlen des Kommandanten und der Zugführer vorgenommen werden. Kommandant wurde Jakob Mast, zum Stellvertreter wurde Fritz Schöll gewählt.

Am 23. Juli 1930 trat die neue Feuerwehr zum ersten Mal vor dem Rathaus zusammen. Die „Freiwillige Feuerwehr“ war ein selbständiges, unter einem Kommandanten stehendes, organisiertes Korps.

Man brauchte die Ablösungsmannschaft für die Spritze nicht mehr, stattdessen erhielt die Hydrantenmannschaft die Auflage, bei Versagen der Wasserleitung, die Spritzenmannschaft beim Bedienen der Feuerspritze zu unterstützen. Die Spritzenmannschaft wiederum wurde, wenn man keine Spritze brauchte, zusätzlich bei der Hydrantenmannschaft eingesetzt. So hatte die Freiwillige Feuerwehr im Gegensatz zur vorherigen gemischten Wehr jetzt nur noch vier Züge mit etwa 105 Mann statt fünf Züge mit 139 Mann.

Die neue Feuerwehr gliederte sich folgendermaßen:

  • Stab, zusammen 8 Mann
    • ein Kommandant,
    • ein Stellvertreter,
    • ein Kassier,
    • ein Schriftführer,
    • ein Geräteverwalter
    • und drei Hornisten,
  • I. Zug: Steiger und Retter, zusammen 29 Mann
    • ein Zugführer,
    • ein Stellvertreter,
    • 25 Mann und zwei Elektriker.
  • II. Zug: Hydrantenmannschaft, zusammen 25 Mann
    • ein Zugführer,
    • ein Stellvertreter,
    • drei Gruppenführer und 20 Mann.
  • III. Zug: Spritzenmannschaft, zusammen 23 Mann
    • ein Zugführer,
    • ein Stellvertreter,
    • zwei Spritzenmeister
    • und die Mannschaft für eine Saugfeuerspritze mit 19 Mann.
  • IV. Zug: Flüchtungs- und Wachmannschaft, zusammen 20 Mann.
    • ein Zugführer,
    • ein Stellvertreter und 18 Mann

Am 14. Juli 1930 trat die Gemeinde dem neugegründeten Feuerwehrverband des Bezirks Herrenberg bei. Die feuerwehrpflichtigen Einwohner, welche der Freiwilligen Feuerwehr nicht beigetreten waren, mussten nun jedes Jahr eine Abgabe bezahlen.

Einige Jahre später wollten die Nationalsozialisten den „Führergedanken“ auch bei den Feuerwehren einführen. Ab 1935 durften die Führerstellen der Freiwilligen und der Pflichtfeuerwehren daher nicht mehr auf dem Wege der Wahl, sondern nur noch durch Ernennung seitens des Oberamtes bzw. des Kommandanten besetzt werden. Bereits im Dezember 1936 musste dann jedoch die Freiwillige Feuerwehr auf Grund eines Erlasses des Reichsund preußischen Ministers des Innern als Verein neu konstituiert werden (Satzung vom 16. Dezember 1936).

Dieser „Verein“ stand jedoch unter der strengen Kontrolle zentraler Reichsbehörden. Es gab nun aktive Mitglieder sowie solche der Altersabteilung (Reserve: Männer über 60 Jahre) und Ehrenmitglieder. Da die „Wehr“ nach dem „Führerprinzip“ geleitet werden sollte, ersetzte ein sogenannter „Führerrat“ den früheren Verwaltungsrat. Er bestand aus dem Führer der Wehr, als Vorsitzendem, seinem Stellvertreter, dem Schrift- und Kassenwart, dem Gerätewart und den erforderlichen weiteren Mitgliedern, bei deren Wahl in erster Linie die Führer der Löschzüge und Löschabteilungen zu berücksichtigen waren. Als Zugeständnis an den demokratischen Geist, den man doch nicht ganz zu unterdrücken wagte, kann gelten, dass die Mitglieder des Führerrats jetzt wieder frei von den Mitgliedern der Wehr gewählt werden durften.

Die „Mitgliederversammlung“ beschloss in allen Angelegenheiten der Wehr, deren Behandlung nicht ausdrücklich anderen Organen oblag. Die zahlenmäßige Stärke wurde erneut herabgesetzt, und die Wehr gliederte sich jetzt in taktisch bewegliche, kleine Einheiten. Sie sollte nur noch aus 53 Mann einschließlich fünf Spielleuten, nämlich aus einem Löschzug mit 35 Mann und zwei Löschtrupps mit je neun Mann bestehen.

Das wieder eingeführte Wahlrecht wurde bald erneut abgeschafft. Am 12. Mai 1937 verfügte ein Erlass des Reichsführers SS und Chefs der Deutschen Polizei, an die Stelle der Wahlen für die Mitglieder des Führerrats habe jetzt eine bloße Anhörung der Mitgliederversammlung zu treten.

Aus den Feuerwehren wurde eine straff organisierte Polizeitruppe, aus den bisherigen Berufsfeuerwehren, eine Feuerschutzpolizei und aus den Freiwilligen und Pflichtfeuerwehren eine Hilfspolizeitruppe in Händen der Bürgermeister als Ortspolizeiverwalter (Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 23. November 1938). Am 23, und 27. Oktober 1940 leisteten alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in feierlicher Form den Eid auf den Führer des nationalsozialistischen Staates.

Am 07. März 1943 bekannten sie durch Unterschrift, darüber belehrt worden zu sein, dass sie nun der SS- und Polizeigerichtsbarkeit unterstünden. Inzwischen war der Zweite Weltkrieg ausgebrochen. Er brachte seine Schwierigkeiten mit sich und stellte die Wehr vor eine Reihe erhöhter Anforderungen. Die Einberufung der Männer zum Kriegsdienst machte es schwer, die Schlagkraft der Löschmannschaft aufrechtzuerhalten, die nun zudem Aufgaben auf dem Gebiet des Luftschutzes übernehmen musste.

Um die Feuerwehr einsatzbereit zu halten, zog man ältere Männer zur Reservefeuerwehr heran. Mitglieder der Hitlerjugend bildeten eine Hilfsfeuerwehr. Ferner standen etwa 50 Mädchen des sogenannten BDM (Bund Deutscher Mädel) zwischen 14 und 21 Jahren für den Sanitätsdienst als DRK-Helferinnen (Deutsches Rotes Kreuz) zur Betreuung der Kinder, für den Landdienst, für Verrichtungen auf dem Bauernhof und sonstige Zwecke zur Verfügung.

Schließlich ergänzten Angehörige der SA (Sturmabteilung, nationalsozialistische Parteiorganisation) und der Wehrmannschaft die Gärtringer Freiwillige Feuerwehr. Im April 1943 taten 40 altgediente Feuerwehrmänner ihren Dienst, dazu zehn Ergänzungskräfte aus den Reihen der Hitlerjugend und 33 sonstige Hilfskräfte, darunter Angehörige der SA und der Wehrmannschaft. Im November 1943 war die Feuerwehr 85 Mann stark.

Während der Kriegszeit wurde die Ausrüstung vervollständigt. Mit der Anschaffung einer deutschen Motorspritze ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Auch erhielt die Feuerwehr vom Luftgaukommando VII leihweise eine französische, sehr praktische Tragkraftspritze aus Beutebeständen des Krieges. Bei Brandfällen, deren Ausmaß und Gefährlichkeit die Heranziehung auswärtiger Hilfe notwendig machte, standen die Großmotorspritzen in Herrenberg und Sindelfingen sowie die Motorspritze in Vaihingen/Fildern der Gemeinde auf Abruf zur Verfügung. Um immer genügend Wasser zur Verfügung zu haben, legte man neben dem Feuerlöschteich an der Lammtal noch einen Teich in den Grundwiesen an. Die Wehr wurde nun auch zu auswärtigen Großeinsätzen, bei feindlichen Luftangriffen herangezogen. Glücklicherweise verschonte der Luftkrieg Gärtringen selbst.

Nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte ein vollständiger Neuaufbau der Feuerwehr. Im Mai 1946 wurde die Mannschaft neu eingeteilt; es gab jetzt drei Löschzüge mit 17, 13 und 20 Mann sowie eine Mannschaft für die Motorspritze mit 9 Mann (zusammen 59 Mann).

Nach den beiden Satzungen vom 11. April 1954 bzw. 19. Oktober 1956 bestand dann die Freiwillige Feuerwehr Gärtringen aus drei Löschzügen und vier Gruppen. An ihrer Spitze stand der Kommandant, er wurde von der Mannschaft gewählt und bestellte auf Vorschlag des Feuerwehrausschusses die Unterführer. Als Organe der Feuerwehr fungierten der Feuerwehrausschuss für die allgemeine Verwaltung und die Hauptversammlung.

Diese nahm insbesondere den jährlichen Bericht des Kommandanten sowie den jeweiligen Kassenbericht entgegen und beschloss über die Jahresrechnung. Eine Feuerwehrkasse finanzierte Ausgaben zur Pflege der Kameradschaft.

Die Ausrüstung wurde nun durchgreifend modernisiert. Anstelle der bald veralteten Motorspritze schaffte man 1955 ein Ziegler-Kleinlöschfahrzeug KLF-TS 6 an. 1963 wies eine Bundesstelle des Zivilschutzes in Bonn der Gemeinde sogar ein VFL 8 Allradfahrzeug für den Bevölkerungsschutz zu. Man musste es freilich bereits 1965 wieder an eine andere Gemeinde abliefern. Es erfolgte eine Erweiterung der Ausrüstung mit neuen Schläuchen, Leitern, Katastrophengeräten und Hydrantenwagen.

1962 ließ die Gemeinde nach dem vorangegangenen Bau eines Hochbehälters auf der Hub auch einen unterirdischen Löschwasserbehälter mit einer Reserve von 240 m3 Wasser an der Lammtal anlegen.

Neuerdings waren die Geräte in dem alten Feuerwehrschuppen an der Straße nach Deckenpfronn aufbewahrt worden. Erst 1965 wurde dieser zu einem richtigen Feuerwehrgerätehaus erweitert. An seiner Westseite entstand ein zusätzlicher Anbau mit einer Länge von 10,20 m und einer Breite von 10 m. Das Erdgeschoss dieses Neubauteils hatte unter anderem einen Werkstattraum, einen Öllagerraum, einen Besprechungsraum für den Feuerwehrkommandanten mit Alarmanlage sowie einen Geräte- und Abstellraum. Im Obergeschoss lagen der Unterrichtsraum und das Lehrmittelzimmer. Das Feuerwehrgerätehaus mit einer Warmluftheizung hatte eine Nutzfläche von 400 m2 und einen umbauten Raum von etwa 2650 m3. Umbau und Erweiterung kosteten ca. 150.000 DM.

Der Neubau wurde im Rahmen des Kreisfeuerwehrfestes eingeweiht, das vom 15. bis 18. Juli 1966 in Gärtringen stattfand. Bei der gleichen Gelegenheit erfolgte in der Turn- und Festhalle eine Fahnenweihe. An den damals vorgenommenen Übungen zum Erwerb des Feuerwehrleistungsabzeichens in Bronze nahmen 26 Feuerwehrgruppen aus dem Kreis Böblingen teil. Ein abwechslungsreicher Festzug und ein bunter Abend mit beliebten Künstlern von Funk, Bühne und Fernsehen verschönten das Fest.

Man bemühte sich nun, die Ausrüstung auf den modernsten Stand zu bringen. So wurde der Wehr am 23. Juni 1968 ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16 übergeben. Es war mit vier Atemschutzgeräten, Schaumgeräten und einem 2400 Liter fassenden Wassertank versehen. Die Feuerwehr verfügte jetzt über einen kompletten Löschzug, 1969 erhielt sie auch eine Funksprechanlage. Auf mehreren Lehrgängen lernten die Männer all diese Geräte bedienen und handhaben.

Doch der technische Fortschritt ging stets weiter, und 1970 wurde auch noch eine Alarmanlage mit Sirenen, Feuermelder und einer drahtgebundenen Weckerlinie eingerichtet.

Nun löste Malermeister Ernst Hohl den langjährigen Kommandanten Erwin Nonnenmacher in seinem Amt ab. Es musste die Hauptsorge des neuen Mannes sein, die Mannschaftsstärke aufrechtzuerhalten, denn die Werbung für den Nachwuchs hatte keinen Erfolg gehabt. Die verantwortlichen Gremien fassten in diesem Zusammenhang den Beschluss, eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Gleich bei der Gründung am 23. März 1971 meldeten sich zwölf Jugendliche, und bei Jahresende bestand dann die Jugendfeuerwehr bereits aus achtzehn Jungen im Alter von dreizehn bis siebzehn Jahren. Die Freiwillige Feuerwehr war damals 35 Mann stark. Übungen theoretischer und praktischer Art sorgten für einen guten Ausbildungsstand.

So konnten die Männer auf Wettkämpfen das bronzene Feuerwehrabzeichen des Landes Baden-Württemberg erringen, aber auch den ständig grösser werdenden Anforderungen genügen.

Dabei entstanden 3 weitere Fahrzeugstellplätze, eine für die Feuerwehr, eine als Waschhalle und eine für das DRK. Im Dachgeschoss über der Halle fand das DRK Gärtringen ein neues Domizil.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Gärtringen war 1975 die Anschaffung des LF16TS

Inzwischen war die bisher selbständige Gemeinde Rohrau nach Gärtringen eingemeindet worden. Als natürliche Folge ergab sich 1976 der Zusammenschluss der Feuerwehren Gärtringen und Rohrau zu einer Gesamtwehr unter Kommandant Ernst Hohl aus Gärtringen. Zu seinem Stellvertreter wurde Abteilungskommandant Hans Süßer aus Rohrau gewählt.

Nach sechsjährigem Bestehen wurde am 05.03.1977 die Jugendfeuerwehr der Abteilung Gärtringen mangels Nachwuchs aufgelöst.

Im Oktober 1977 verstarb der langjährige Vizekommandant und Gerätewart Alfred Krones. Zu seinem Nachfolger wurde am 18. März 1978 Hans Nonnenmacher gewählt. Bedingt durch seine Doppelbelastung übergab Hans Nonnenmacher das Amt des Schriftführers am 10.3.1979 an Manfred Dunst. Hans Nonnenmacher übte das Amt des Schriftführers über 13 Jahre aus und hat mit seiner schriftlichen Dokumentation der vergangenen Jahre die Geschichte der Feuerwehr fortgeführt.

Die Mannschaftsstärke der Abteilung Gärtringen bezifferte sich im Jahr 1978 auf 47 aktive Feuerwehrmänner. Im Januar 1980 wurde bei den turnusmäßig stattfindenden Ausschusswahlen ein Generationswechsel vollzogen, da ab diesem Zeitpunkt vier junge Kameraden vertreten waren. Gleichzeitig wurde bei dieser Hauptversammlung Abteilungskommandant Ernst Hohl in seinem Amt bestätigt. Schriftführer Manfred Dunst übergab 1980 aufgrund seines Wegzugs aus Gärtringen sein Amt an Dieter Brodbeck.

Um feuerwehrtechnisch den Anforderungen der nächsten Jahre gewachsen zu sein, wurde die Beschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens (MTW) und die Ausrüstung zumindest einer Gruppe der Wehr mit Funkweckern bei der Gemeinde beantragt.

Es dauerte dann immerhin noch bis zum Jahr 1982, in dem 10 Funkwecker beschafft und der neue MTW in den Dienst der Wehr gestellt werden konnte. 

Die Vielzahl der Umwelteinsätze und technischen Hilfeleistungen führte dazu, dass die Anschaffung eines Gerätewagen Öl (GW-Öl) bei der Gemeinde beantragt wurde.

Im Februar 1983 gab Hans Nonnenmacher sein Amt als stellvertretender Abteilungskommandant ab. Mit überwältigender Mehrheit wurde damals Willy Zinser zum stellvertretenden Abteilungskommandant gewählt.

Am 27.05.1984 fand erstmalig in Gärtringen ein Tag der offenen Tür mit einer Ausstellung von neuartigen Feuerwehrfahrzeugen statt.

Das Jahr 1985 bringt in der Geschichte der Wehr einige einschneidende Änderungen mit sich. Ernst Hohl übergab am 24.02.1985 sein Amt als Abteilungskommandant in jüngere Hände. Als sein Nachfolger wurde einstimmig Willy Zinser gewählt. Damit ging eine 15-jährige Dienstzeit von Ernst Hohl, in der er sich stets für die Feuerwehr Gärtringen eingesetzt hat, zu Ende. Ernst Hohl blieb weiterhin aktiv im Amt als Hauptkommandant der Gesamtwehr Gärtringen. Zum neuen stellvertretenden Abteilungskommandanten wurde bei der Versammlung Roland Bader gewählt.

Am 01.06.1985 war es dann endlich soweit. Der lang ersehnte Gerätewagen-Öl konnte im Rahmen einer Feier übernommen und beim Tag der offenen Tür der Bevölkerung vorgestellt werden.

Der Umbau des Lehrsaales in Eigenleistung wurde in diesem Jahr abgeschlossen und eine neue Alamierungsanlage für die Funkwecker konnte in Betrieb genommen werden. Somit befand sich die technische Ausrüstung der Feuerwehr wieder in einem der Zeit entsprechenden guten Zustand.

Im Jahr 1986 wurde die Altersabteilung der Feuerwehr Gärtringen gegründet. Zielsetzung bei der Gründung war es, die 13 Mitglieder von dem aktiven Dienst der Wehr zu entlasten. Zum Leiter der Altersabteilung wurde Hans Nonnenmacher ernannt.

Der Zustand und die Einrichtung des in den Jahren 1975/76 um- und angebauten Gerätehauses entsprach nicht mehr den technischen Anforderungen der damaligen Zeit. Bei mehreren Besichtigungen ließ sich auch der Gemeinderat von dieser Tatsache überzeugen. Konsequenz war, dass im Jahr 1989 ein Antrag auf Umbau und somit Modernisierung gestellt wurde.

Bei der Hauptversammlung 1989 legte Rolf Bessey nach 20 Jahren sein Amt als Kassier nieder. Sein Nachfolger wurde Harald Rommel.

Da die Anzahl der aktiven Feuerwehrkameraden stagnierte und die Nachwuchsprobleme aus eigenen Reihen nicht gelöst werden konnten, begannen im Jahr 1989 die Vorbereitungen zur Gründung einer Jugendfeuerwehr. Zu deren Jugendleiter wurde Dieter Brodbeck bestimmt, als dessen Stellvertreter Michael Jänicke. Um Jugendliche für die Jugendfeuerwehr zu gewinnen, wurden im Jahr 1990 ein Informationsabend und Werbung im Gemeindeblatt durchgeführt. Im Dachgeschoss der Fahrzeughalle wurde als Provisorium ein Umkleideraum für die Jugendfeuerwehr eingerichtet. Da zu diesem Zeitpunkt keine geeigneten Umkleideräume für Mädchen zur Verfügung standen, konnten anfänglich nur männliche Jugendliche eintreten.

Am 20.01.1990 war es dann soweit. Zum Schluss der Jahreshauptversammlung der Gärtringer Wehr konnten 17 Jugendliche in die Jugendfeuerwehr aufgenommen werden. Bei den an dieser Hauptversammlung durchgeführten Wahlen des Abteilungskommandanten und seiner Stellvertreter wurden Willy Zinser und Roland Bader mit überwältigender Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt.

Am 02.03.1990 verstarb völlig überraschend, kurz nach seinem 60. Geburtstag, unser Hauptkommandant Ernst Hohl. Durch seinen plötzlichen und unerwarteten Tod haben wir eine herausragende Person, einen vorbildlichen Kameraden, Freund, Menschen und ein Vorbild verloren, Ernst Hohl hat sich in seiner 42-jährigen Dienstzeit stets für das Wohl der Wehr und für die Sicherheit der Gärtringer Bevölkerung eingesetzt. Seine Beisetzung fand unter großer Anteilnahme der Wehren und Bevölkerung statt. Hans Süßer übernahm daraufhin kommissarisch das Amt des Kommandanten der Gesamtwehr.

Die Abnahme der Leistungswettkämpfe nach den neuen Vorschriften fand am 20.10.1990 in Gärtringen auf dem Platz vor der Schwarzwaldhalle statt. Das Jahr 1991 war von einem Generationswechsel in der Führungsmannschaft der Gärtringer Gesamtwehr geprägt.

Hans Süßer legte nach 45-jähriger Dienstzeit seine Ämter nieder. Von Bürgermeister Hans Drexler wurde Hans Süßer als Anerkennung der Leistung der vergangenen Jahre die Bürgermedaille in Silber verliehen. Gleichzeitig wurde Hans Süßer zum Ehrenkommandanten der Gesamtwehr ernannt.

Während der Hauptversammlung der Gesamtwehr wurde der stellvertretende Hauptkommandant Willy Zinser zum Hauptkommandanten der Gesamtwehr gewählt.

Mit viel Eifer machten sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr im Jahre 1991 an die Restaurierung eines alten Handspritzenwagens, der bis zur Einweihung des zum Umbau anstehenden Gerätehauses im Jahr 1992 fertiggestellt sein sollte. Parallel dazu wurde von Kameraden der aktiven Wehr der aus dem Jahr 1894 stammende Hydrophor der Wehr restauriert. Nach dreijähriger intensiver Planungs- und Vorbereitungszeit der Planungsentwurf der Firma Mauthe+Klumpp wurde bereits im Frühjahr 1989 der Gemeinde zur Leistungserbringung vorgeschlagen - begannen ab September 1991 in mehreren Arbeitsdiensten die Vorarbeiten zum An- und Umbau des Gerätehauses.

Am 27. Januar 1992 konnte das Richtfest des Anbaues gefeiert werden. In dem neuen Anbau mit über 280 m² Nutzfläche sollten unter anderem der neue Jugendfeuerwehrraum, Einsatzzentrale, Kommandantenzimmer Umkleiden für Frauen und Männer, im Obergeschoss ein Lehr- und Versammlungsraum, sowie die Küche und das Floriansstüble untergebracht werden. Um die Fertigstellung des neuen Gerätehauses im Herbst 1992 sicherzustellen, wurden von den Männern der Wehr viele Aufgaben in Eigenleistung durchgeführt.

Das erste Halbjahr 1993 war von den Arbeiten zur Fertigstellung des Gerätehauses geprägt. Es wurden insgesamt 4260 Arbeitsstunden durch die aktiven Kameraden der Wehr und zusätzlich noch 400 Stunden durch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr abgeleistet. Nur durch diesen enormen Einsatz aller Kameraden konnten die veranschlagten Baukosten eingehalten werden. Von dem betreuenden Architekten wurde der Feuerwehr eine hervorragende handwerkliche Qualität bescheinigt.

Während eines offiziellen Festaktes am 4. Juni 1993 wurde das Gerätehaus im Beisein von Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Gemeinderat und Vertretern der Feuerwehren aus den Kreisgemeinden sowie einer Abordnung der Feuerwehr Rohrau aus Niederösterreich eingeweiht. Alle Festredner waren einhellig der Meinung, dass die Feuerwehr Gärtringen nun ein in die Zukunft weisendes Gerätehaus bekommen hat, in dem man sich wohlfühlen kann und somit für die Erfüllung der Aufgaben bestens ausgestattet ist. Dieses muss als eine herausragende Leistung der Aktiven der Wehr und auch der jungen Kameraden der Jugendfeuerwehr hervorgehoben werden.

An dem anschließend stattfindenden „Tag der offenen Tür“ wurde das neue Domizil der Bevölkerung vorgestellt. Mehr als drei Jahre intensive Bauzeit waren mit einem gelungenem Fest zu Ende gegangen.

Dieter Brodbeck gab 1993 nach elfjähriger Tätigkeit das Amt des Schriftführers an Andreas Metz ab.

Auch die zwischenzeitlich auf 27 Jugendliche verstärkte Jugendfeuerwehr machte auf sich aufmerksam. Anlässlich der jährlich durchgeführten Christbaumsammlung konnte jedes Jahr ein vierstelliger Betrag für soziale Einrichtungen, zumeist der Gemeinde Gärtringen zur Verfügung gestellt werden, Weiterhin hervorzuheben ist, dass erstmals 1993 zwei Gruppen der Jugendfeuerwehr, als Abschluss der Ausbildung, die Leistungsspange der Jugendfeuerwehren ablegte.

Dass sich die Feuerwehr Gärtringen keine Nachwuchssorgen mehr machen muss, bestätigte sich zu Beginn des Jahres 1995. Am 14.Januar 1995 konnten wiederum sechs Jugendliche in den aktiven Dienst übernommen werden. Hinzu kamen noch vier Neueintritte von Kameraden.

Bei der Abteilungsausschusssitzung vom 21.Februar 1995 wurde der Beschluss gefasst, sich beim Kreisfeuerwehrverband für die Durchführung des Kreisfeuerwehrtages 1998 anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Feuerwehr Gärtringen in Gärtringen zu bewerben.

Im Februar 1995 nahm eine Serie von Großbränden ihren Anfang. Auf Grund von Brandstiftung wurde eine Doppelscheune und ein Pferdestall in der Bismarckstraße in Schutt und Asche gelegt. Die Feuerwehren aus Herrenberg Rohrau und Gärtringen waren mit insgesamt 65 Kameraden im Einsatz und konnten den Brand nach 30 Minuten unter Kontrolle bringen. Es entstand erheblicher Sachschaden an den Gebäuden, allerdings konnte ein Übergreifen auf die Nachbargebäude verhindert werden. Die Brandstiftungen setzten sich am 7. Mai 1995 durch einen Großbrand der Gebäude Kefer und Jauss in der Hauptstraße 9 und 11 fort. Alarmiert wurde die Feuerwehr Gärtringen um 1.59 Uhr. Auf Grund der vorgefundenen Lage erfolgten Nachalarmierungen von zusätzlichen Einsatzkräften Böblingen, Herrenberg, Rohrau und dem DRK bis aus um 2.52 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt waren 98 Feuerwehrmänner mit 10 Fahrzeugen im Einsatz. Mensch und Tier konnten ohne Schaden gerettet werden. Unter Kontrolle war der Großbrand nach ca. zwei Stunden Einsatzzeit. Die Löscharbeiten zogen sich jedoch auf Grund der schwierigen Verhältnisse (große Mengen an Heu und Stroh waren in Brand geraten) noch bis zum Montag, den 8. Mai 1995 hin. Bei diesem Großbrand wurden fünf Gebäude ein Raub der Flammen. Dieser Brand war mit Sicherheit einer der größten Einsätze in der Geschichte der Gärtringen Feuerwehr. Von der Kriminalpolizei konnte einige Tage nach diesem Inferno der Brandstifter ermittelt werden.

Im Oktober 1995 wurde von Gemeinderat und Feuerwehr der Beschluss gefasst, das neue Fahrzeug, ein LF16/12, bei den Firmen Mercedes-Benz und Ziegler zu bestellen. Im Laufe des Jahres 1996 befassten sich Gerätewarte und der Ausschuss intensiv mit der Planung für die Einrichtung und Ausstattung des neuen Löschfahrzeugs.

Zusätzlich wurde im Jahr 1996 in verschieden Arbeitsgruppen mit den Vorbereitungen de stattfindenden Kreisfeuerwehrtages begonnen. Das Hauptereignis des Jahres 1997 war die Abholung des neuen Löschfahrzeuges LF16/12 bei der Fa. Ziegler. Das alte TLF16 wurde im März 1997 nach 30-jähriger Dienstzeit außer Dienst gestellt und von der Gemeinde veräußert.

Am Samstag, dem 31. Mai 1997, wurde das LF 16/12 offiziell der Gärtringer Wehr übergeben. Bei dem am 1. Juni 1997 stattfindenden Tag der offenen Tür konnte das neue Fahrzeug der Bevölkerung vorgestellt werden. Dieses Fahrzeug galt unter Fachleuten als das Zukunftsfahrzeug der Feuerwehr. Die Gärtringer Wehr hatte durch die Ausrüstung mit diesem Fahrzeug langfristig gesehen gute Perspektiven und Möglichkeiten zur Erfüllung ihrer Aufgaben erhalten.

Bereits im Februar 1996 wurde eine Abordnung der Gärtringer Wehr in Rohrau Niederösterreich auf den dort ausgemusterten Opel Blitz aus dem Jahr 1955 aufmerksam. Dieses Fahrzeug wurde im Oktober 1996 nach Gärtringen zurückgeholt. Einige Kameraden der aktiven Wehr erklärten sich bereit, die Restaurierung vorzunehmen, damit das Fahrzeug bis zu den Jubiläumsfeiern in 1998 fertig wird.

Zwei Gruppen der Jugendfeuerwehr legten wiederum im Jahr 1997 erfolgreich die Leistungsspange ab und beendeten somit ihre Ausbildung in der Jugendfeuerwehr. Zu Beginn des Jahres 1998 konnten wiederum neun Jugendliche aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst eintreten, darunter erstmals 2 Kameradinnen. Insgesamt wurden 23 Jugendliche seit Neugründung der Jugendfeuerwehr im Jahr 1989 in den Dienst der aktiven Wehr übernommen.

Im Jubiläumsjahr zum 125jährigen Bestehen verfügte die Freiwillige Feuerwehr Gärtringen über einen Einsatzleitwagen (ELW 1), ein Löschgruppenfahrzeug mit 1600 Liter Tank (LF16/12), ein Löschgruppenfahrzeug mit Tragkraftspritze (LF 16-TS), einen Gerätewagen mit Sonderbeladung Öl (GW-Öl) und einen Mannschaftstransportwagen (MTW). Der gute Ausbildungsstand und die vorhandenen technischen Geräte ermöglichen uns im Ernstfall schnell und wirksam Hilfe zu leisten. Dazu braucht man vor allem aber Frauen und Männer, die bereit sind, zu jeder Tages- und Nachtzeit Idealismus und ausgeprägtes Engagement zum Nutzen und Wohle anderer einzubringen.

Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Gärtringen wünschen, dass sich auch in Zukunft Frauen und Männer mit diesen Attributen finden werden und der gute Geist der Kameradschaft erhalten bleibt.

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